Hochwertige Kosmetika entfalten erst dann ihre Kraft, wenn sie zu den individuellen Bedürfnissen passen. Diesen Aspekt berücksichtigen differenzierte Kollektionen für die Reinigung, Regeneration und das Styling. Allerdings setzt die maßgeschneiderte Pflegephilosophie voraus, dass Du einen Haartyp richtig einschätzt. Hierfür ist es hilfreich, die Bewertungskriterien der Profis kennenzulernen.

Das Fundament der Typisierung: glatt, wellig, lockig oder gekräuselt?

Der Stylist Deines Vertrauens bewertet zuerst, inwiefern sich die Haare wellen. Dabei erfolgt innerhalb von Sekunden die Einordnung in eines von vier Clustern, die nochmals in drei Unterkategorien (a,b,c) unterteilt werden. Bei der ersten Gruppe fehlen jegliche Kräuselungen und die Optik reicht von der vollkommenen Glätte über einen leicht bewegten Eindruck bis hin zu vereinzelten Wellen. Zum zweiten Trio gehören leicht angedeutete Haarwellen, die locker am Kopf verteilt sind. Beim mittel ausgeprägten Typ 2b tritt das Kräuseln häufiger und bei der Variante 2c stark auf, ohne dass dadurch lockige Frisuren entstehen würden. Beim dritten Ensemble sind Locken erkennbar, die das Haar sehr grob, in diverse Strähnen oder sehr filigran unterteilen. Krause Haartypen vervollständigen das Quartett, bei denen die einzelne Strähne ausgesprochen eng gelockt ist, ein Zickzack-Muster aufweist oder das Ganze ziemlich wirr erscheint.

Das Schlüsselelement für die perfekte Produktwahl

Voraussetzung für die Zuordnung ist der naturbelassene Zustand. Also solltest du die Haare ohne Stylingprodukte nach der Wäsche kurz durchkämmen und an der Luft trocknen lassen, um zu einem fundierten Ergebnis zu gelangen. Diese Erkenntnisse sind für die Wahl der richtigen Haarpflege nicht uninteressant. Bei ebenso aalglatten wie weichen Typen mangelt es beispielsweise häufig an Volumen, während eine stark gewellte Haarpracht des Typs C oft eine raue Textur aufweist und zu Frizz neigt.

Weitere Differenzierungen des Haartyps

Maßgeblich ist selbstverständlich nicht nur die Welligkeit. Um den Feinheitsgrad zu ermitteln, greifst Du in die Handarbeitsschatulle und zauberst ein klassisches Nähgarn aus Baumwolle hervor. Wenn der Faden neben dem einzelnen Haar dick erscheint, liegt eine feine Textur vor. Ein ähnlicher Durchmesser ist gewissermaßen der Standard, während ein größerer Querschnitt für eine dicke Haartextur spricht. Relevant ist außerdem, ob beim Scheiteln die Kopfhaut gar nicht, kaum oder deutlich sichtbar wird. Dementsprechend liegt eine sehr starke, mittlere oder dünne Haardichte vor. Diese Eigenschaften wirken sich logischerweise darauf aus, wie leicht sich die Mähne bändigen lässt oder ob sich von selbst beim Stylen die gewünschte Fülle ergibt.

Unerlässlich – regelmäßige Einschätzung der Haargesundheit

Professionelle Beauty-Produkte bieten nicht nur spezielle Linien für die Pflege bei ausgeprägten Locken, einem hohen Feinheitsgrad oder einer dünnen Haardichte an. Auch typische Haarprobleme, die vorübergehend oder dauerhaft vorliegen, werden bei der Konzeption der Serien berücksichtigt. Wer eine Langhaarfrisur hat, wirft regelmäßig einen prüfenden Blick auf die unterste Partie, um Bruchstellen oder Spliss zu erkennen. Wird ein Haar zwischen den Fingern fixiert und leicht auseinandergezogen, lässt sich die Dehnbarkeit beobachten. Reißt es sofort, mangelt es an Elastizität. Außerdem ist es sinnvoll, rund zwölf Stunden nach der Haarwäsche mit einem Taschentuch an verschiedenen Stellen über den Ansatz direkt an der Kopfhaut zu streichen. Dass vor diesem Test kein Haargel oder Wachs verwendet werden sollte, liegt auf der Hand. Zeichnen sich auf dem Papier deutliche Spuren ab, erschweren fettige Haare das Frisieren. Liegen hingegen gar keine Rückstände vor, solltest Du mit der passenden Haarkosmetik etwas gegen die Trockenheit unternehmen.

Nach Strapazen wie einem ausgedehnten Badeurlaub oder einer chemischen Behandlung fallen bei der intensiven Begutachtung vielleicht mehrere Defizite ins Auge. Dann wird es höchste Zeit für eine regenerierende Offensive, um die Haargesundheit wieder herzustellen und die natürliche Schönheit zu bewahren.